In stillvollen Ambiente las Marion von Hagen im Café Dreiklang Texte von Anette von Droste-Hülshoff.
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„Ich möchte Sie mitnehmen auf eine Reise durch das Leben der Annette von Droste-Hülshoff, einer Dichterin, die über ihren Beruf schreibt: so ward mein Amt von Gottes Gnaden mir gegeben, so mein Beruf mir angestammt.“ So begann Marion von Hagen ihre Lesung, die sie eigentlich gemeinsam mit Tilmann Rademacher gestalten wollte. Dieser musste jedoch wegen eines Unfalls absagen. „Literatur für Liebhaber“ ist eine seit 2008 existierende Reihe, in der allmonatlich Marion und Markus von Hagen im Theatertreff Münster bedeutende Dichterinnen und Dichter vorstellen. Der Kunst- und Kulturverein Werl hatte in Kooperation mit der vhs zu dieser Lesung über die Droste in Werl eingeladen.

Marion von Hagen las Textauszüge aus Gedichten, Erzählungen und Briefen der Doste, die Einblick in das Leben und Schaffen sowie die familiären und gesellschaftlichen Hintergründe des Werkes eröffneten. So zeichnete sie ein Bild der westfälischen Dichterin, die sich einerseits dem Anspruch ihres Standes, der überlieferten religiösen Glaubensform, dem Schicksal also, das ein Frauenleben in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestimmte, die sich andererseits aber zum Vorrecht des Herzens vor dem Buchstaben des Gesetzes bekannte. Von Hagen zitierte aus religiösen Gedichten, Balladen, Dramenfragmenten, Landschaftsbeschreibungen und Erzählungen, die ein nicht mehr so bekanntes vielseitiges Lebenswerk beweisen, wie Petra Kook, Vorstandsvorsitzende des KUK, in ihren Dankesworten hervorhob.

Am Ende des beeindruckenden Abends wurde der Wunsch geäußert, eine Literaturfahrt in die Droste-Landschaft zu unternehmen und den Lyrikweg zwischen Burg Hülshoff und Rüschhaus zu besuchen. Der Abend war wieder ein gelungenes Salongespräch an einem besonderen Ort, dem Café Dreiklang.

Das nächste Salongespräch an besonderen Orten findet Anfang Juni in Büderich statt. Zuvor findet bereits vom 06. bis 14. Mai 2023 die Europaausstellung in Halle (Belgien) statt, an der auch wieder einige Künstler*innen, des KUK teilnehmen. Mehr Informationen finden Sie im Veranstaltungskalender.